Aktivistische Einflüsse im Musiktheater

THE RESILIENCE OF SISYPHOS ist eine neue Form interaktiven, immersiven und gamifizierten Musiktheaters. Es verbindet Elemente von Performance, Installation und (Musik-)Theater mit einer Escape-Room-Experience. 

Konfrontiert mit den bereits heute spürbaren Folgen der Klimakatastrophe, findet sich das Publikum im Jahr 2174 wieder, indem es auf der Forschungsstation SISYPHOS Teil einer Crew wird, deren gemeinsames Ziel die Rettung der Welt ist. 

THE RESILIENCE OF SISYPHOS zeigt, wie Klimaethik in ästhetische Praxis übersetzt werden kann. Statt dystopischer Ohnmacht eröffnet das Stück neue Denk- und Handlungsräume – auch im architektonischen Sinne. Die Herausforderungen unserer Zeit werden dabei unmittelbar und persönlich erfahrbar. Lösungen lassen sich nur gemeinsam und durch Initiativen finden. Somit macht das Stück die eigene Handlungsfähigkeit sichtbar, erlebbar und aktiviert zentrale Werkzeuge der Demokratie, die sonst oft ungenutzt bleiben. 

„Dabei hätten Sie vor ein paar Jahren fast abgerissen werden sollen.“  – „Ja, das war schon knapp. Zum Glück gab es Menschen, die an mich geglaubt haben.“

die alte WU im Interview im Jahr 2080 – von Marie-Theres Auer

THE RESILIENCE OF SISYPHOS bespielt einen Ort, der kurz vor dem Verschwinden steht: Die Bühne bilden Räume der alten Wirtschaftsuniversität Wien, die ihrem von der Bundesimmobiliengesellschaft, der Stadt Wien, der Universität Wien und der Universität für Bodenkultur geplanten Abbruch entgegensieht.

Der Abbruch eines funktionsfähigen Gebäudes und die damit verbundene maßlose Verschwendung von Ressourcen stellt einen unzeitgemäßen Umgang mit dem Bestand dar. Das System “Abreißen und Neubauen” folgt einer marktwirtschaftlichen Logik, die Fragen des Umweltschutzes oft außer Acht lässt. Dabei ist die Baubranche ein enormer Treiber in der menschengemachten Klimakrise.

Es geht aber um mehr, als um den Erhalt der kostbaren Energie, die in dieser enormen Baumasse gebunden ist. Durch die Zwischennutzung in den letzten Jahren sind sozial gewachsene Strukturen entstanden, die das Gebäude sinnstiftend und gemeinwohlorientiert nutzen. Dieser Ort, der Wissenschaft, Bildung, Kunst und Vereinen Raum gibt, muss zeitgemäß weiterentwickelt werden.
THE RESILIENCE OF SISYPHOS verbindet künstlerische Vision, partizipativen Raum und gesellschaftliche Verantwortung und setzt damit ein Beispiel für eine zukunftsfähige Bau- und Lebenskultur.

Entwickelt vom Kollektiv MuPATh gemeinsam mit Wiener Aktivist:innen, erkundet das Format Wege aus der kollektiven Ohnmacht. Wie gehen wir mit den Auswirkungen der Klimakatastrophe um? Wie schaffen wir Solidarität für alle?
Es ist eine Einladung zu anti-apokalyptischen Zukunftsfantasien.

Einflüsse aus Aktivismus und Kunst
Der Entwicklungsprozess zu THE RESILIENCE OF SISYPHOS begann mit der Auseinandersetzung mit der Arbeit verschiedener Aktivist:innen und Initiativen, mit denen das Team im Austausch steht: Architects for Future Austria mit dem Fokus auf eine sozial gerechte Bauwende, das Civil Action Network für eine resiliente und aktive Zivilgesellschaft, das Performancekollektiv Planetenparty Prinzip, das sich theatral mit gesellschaftlichen Prozessen beschäftigt, sowie Alexander Behr, Politikwissenschaftler und Aktivist.

Das Musiktheater ist eine Produktion von MuPATh in Koproduktion mit Musiktheatertage Wien.
Spieltermine: 19. bis 27.09.2025 – Tickets gibt es hier.